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Zapfen - Was ist das eigentlich?

Aktualisiert: 27. Juni 2019

Wissen Sie wieso ein Wein ein Korkschmecker ins Glas bringen kann?




Wir erklären. Anfang der 90er fing das Elend mit dem Korkschmecker (hierzulande der Zapfen) an: Weltweit stieg die Weinproduktion erheblich an, die Weinnachfrage explodierte. Es gab zu dieser Zeit kaum ein Wein ohne Korken, ohne echten Korken. Doch die Ausbeute und vor allem die Verarbeitung führten dazu, dass sich TCA (Trichloranisol) bildete: Eine chemische Reaktion aus Schimmelpilz und chlorhaltigen Substanzen, die bei der Korkverarbeitung aufeinander treffen und reagieren. Der Weinkiller war geboren: der Zapfen.


Es schien nachvollziehbar: wo kein Korken ist, kann kein Zapfen sein. Doch auch in Flaschen mit Kunststoffkorken oder Drehverschluss kann ein Zapfen vorkommen.


Denn das eigentliche Problem (das TCA) gelingt nicht nur über einen Korken zum Wein: Die chemische Reaktion kann überall im Holz vorkommen. Somit sind Holzpaletten oder sogar Balken im Keller vom Weinkiller nicht sicher. Kleinste Spuren, des mittlerweile verbotenen Holzschutzmittels Pentachlorphenol reichen bereits aus, um sich in Verbindung mit Schimmelpilzen in TCA zu verwandeln.


Doch was bedeutet das? Sollten sich in einem Weinkeller Dreh- oder Glasverschlüsse, Kunststoffkorken, Siebe oder Filtrierungsanlagen befinden, können diese infiziert werden. Kommt der Wein dann damit in Kontakt, ist dieser ebenfalls infiziert. Et voilà, der Zapfen ist da.


Die Winzer geben ihr Bestes um den Korkschmecker zu minimieren. Ein Korken bleibt für einen guten Wein nach wie vor unumgänglich.

Oder könnten Sie sich vorstellen eine edle Weinflasche mit einem Drehverschluss zu öffnen?


Inspiriert von Marcus Reckewitz






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